Radikaler Realismus mit der Heinrich-Böll-Stiftung

Etwas »realistisch« zu betrachten meint meistens, man möge sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Es ist ein Aufruf zur Vernunft oder eine Aufforderung zur Mäßigung – das Glas ist weder weder halb voll, noch halb leer. It is what it is. But is it? 

Unsere Welt steckt voller alternativer Geschichten, progressiver Konzepte und bahnbrechender Ideen. Die Realität ist kein Ist-Zustand, sondern ein Möglichkeitsraum. Betrachten wir das drängendste Problem unserer Zeit – den Klimawandel und die daraus folgende Erderwärmung – mit einem »radikal realistischen« Blick, kommen wir zu dem Ergebnis, dass wir nicht nur handeln müssen, sondern auch können. An welchen Schrauben gedreht werden muss, zeigen wir in der Erklärfilmreihe »Radical Realism« für die Heinrich-Böll-Stiftung.

Auftraggeber*innen
Heinrich-Böll-Stiftung
Leistungen
Konzept
Redaktion
Storyboard & Styleframes
Animation
Post Production
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Auftraggeber:in

Ideelle Verbindungen

Mit der Heinrich-Böll-Stiftung teilen wir uns nicht nur eine Hood (Berlin-Mitte), sondern auch den ideellen Horizont. Die Parteistiftung von Bündnis 90 / Die Grünen setzt sich für eine ökologisch nachhaltige, demokratische und geschlechtergerechte Welt ein – und gehört darum mit zu unseren absoluten Lieblingskund:innen als Kreativagentur für Wissenschaftskommunikation und Gesellschaftskommunikation. Inzwischen durften wir ihr schon mehrmals dabei behilflich sein, die passenden Formen für ihre progressiven Inhalte und Forderungen zu finden. 

Den Auftakt unserer Zusammenarbeit bildete die 2019 veröffentlichte Erklärfilmreihe »Shared Spaces«, die aus insgesamt fünf kurzen Clips bestand. Darin haben wir untersucht, was öffentliche Räume überhaupt sind und warum wir sie brauchen. Spoiler: Auch das Internet oder die Schule sind öffentliche Räume und wir brauchen sie, weil sie konstitutiv für die Interaktion innerhalb demokratischer Gesellschaften sind.

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Strategie

Die Welt radikal realistisch betrachten

In unserer jüngsten Zusammenarbeit ging es um die komplexe Frage der Klimagerechtigkeit. As simple as that: Soll unsere Welt auch noch in x Jahren für Menschen bewohnbar sein, müssen wir jetzt handeln. Und zwar sofort. Allen, die sich angesichts dieser wissenschaftlich verbreiteten Erkenntnis in einen verzweifelten Fatalismus zurückziehen wollen, sei unsere Erklärfilm-Reihe »Radical Realism« wärmstens ans traurige Herz gelegt: Denn es gibt sie bereits, die Mittel und Wege. Welche genau das sind, betrachten wir in drei kurzen Episoden, für die wir eine eigene visuelle Sprache und eine knackige Tonalität entwickelt haben. 

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Umsetzung

Vom Wort zum Bild und vice versa

Im Anfang war das Wort: Bei diesem Projekt wurden wir nicht nur mit der Konzeption und Gestaltung der visuellen Ebene beauftragt, sondern auch mit der Redaktion der Skripte, deren ursprüngliche Fassung auf einer zuvor veröffentlichten Printpublikation der Heinrich-Böll-Stiftung beruhte. Dieses 188 Seiten umfassende Dossier, das in enger Zusammenarbeit zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung und verschiedenen Initiativen entstand, setzt sich mit verschiedenen Voraussetzungen für die Einhaltung der im Pariser Abkommen festgehaltenen Grenze von 1,5°C für den globalen Temperaturanstieg auseinander. Aus den insgesamt acht verschiedenen Kapiteln wurden drei für die filmische Aufbereitung ausgewählt: Die »Peasant Agroecology«, die »Zero Waste Economy« und der »Oil Change«. Die von den Initiativen auf der Basis der Publikation erarbeiteten Skripte wurden von uns hinsichtlich ihrer filmübergreifenden Einheitlichkeit und einfachen Verständlichkeit weiterentwickelt.

Auf der visuellen Ebene haben wir uns von linkspolitischen Publikationen aus den 80er Jahren inspirieren lassen. Die collagenhaft zusammengesetzten Animationen tragen das schnelle Erzähltempo und fügen den sachlichen Informationen darüber hinaus eine weitere, lockere Bildebene hinzu. Für alle drei Filme wurden Key Visuals entwickelt, die sich stilistisch aufeinander beziehen und darüber eine ästhetische Serialität herstellen. Die collagierten Cut-Outs wurden von großzügig und plakativ gesetzter Typo ergänzt, in der die wichtigsten Infos der Textebene nochmals unterstreichend aufgegriffen wurden. Entstanden ist eine sowohl ästhetisch als auch inhaltlich rasante Filmreihe, die uns davon erzählt, dass die Welt noch zu retten ist. Und das sind doch hervorragende Nachrichten.

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