
Der demokratische Konsens ist labil geworden. Wir beobachten eine zunehmende Spaltung in der Gesellschaft, und wenn Menschen mit unterschiedlichen Meinungen überhaupt noch miteinander ins Gespräch kommen, ist der Ton oft rau. Vor dem Hintergrund aktueller Debatten zum Sinn und Unsinn der Demokratie betrachtet die Heinrich-Böll-Stiftung ein zentrales Element unserer politischen Ordnung: Den öffentlichen Raum. Öffentliche Räume bedeuten Begegnung, Austausch und gemeinsames Erleben – sie sind die Dreh- und Angelpunkte einer demokratischen Gesellschaft.
Die der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung beschreibt sich selbst als »reformpolitische Zukunftswerkstatt«. Dabei geht es natürlich zuerst um eine nachhaltige Ökologie, aber auch demokratische Grundwerte wie Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und Teilhabe. Letzterer widmet sich das groß angelegte Projekt »öffentliche räume / shared spaces«, in dem es um die Bedeutung und Beschaffenheit der Orte geht, die wir alle miteinander teilen. Was genau sind öffentliche Räume, wie sollen sie aussehen und wozu brauchen wir sie?
Öffentliche Räume bedeuten Demokratie! Diese Tatsache ist sowohl die Baseline unserer Arbeit als auch die Nachricht, die wir übermitteln wollen. In insgesamt fünf Animationsfilmen fragen wir danach, was öffentliche Räume überhaupt sind, wie wir uns in ihnen bewegen, und wie wie wir sie gestalten können. Von diesem inhaltlichen Konzept aus entwickelten wir eine Sprache, die die junge Zielgruppe direkt adressiert, und einen Animationsstil, der in seiner Dynamik flexibel auf das Thema Raum reagiert. Die sympathische Stimme aus dem Off lieh uns die großartige Mareike Beykirch vom Maxim-Gorki-Theater Berlin, die als Schauspielerin u.a. schon mit Falk Richter und Yael Ronen zusammengearbeitet hat. Wir waren also wieder von der Konzeption bis zum Tonstudio dabei – und blicken ergo zufrieden auf ein weiteres NI-Inhouse-Projekt.
Gestaltungsprozesse durchlaufen oft diverse Phasen, egal, ob im Design oder im gesellschaftlichen Leben. Der skizzenhafte, dynamische Animationsstil reflektiert die kontinuierliche Veränderung der Räume, in denen wir uns bewegen. Die lockeren Linien konstruieren Perspektiven, deren Fluchtpunkte sich permanent verschieben. So entstehen abstrakte Raumgebilde, die sich verformen, auf- oder zusammenfalten, wachsen oder schrumpfen. In diesen fluktuativen Räumen bewegen sich Figuren, die sich in ihrer geometrischen Gestaltung bewusst über Marker wie Geschlecht, Herkunft oder Alter hinwegsetzen. Darüber hinaus hat jeder Film eine neuen Protagonist*in – denn Öffentlichkeit bedeutet auch Diversität!
Sie möchten uns kennenlernen? Wir Sie auch! Erzählen Sie uns von Ihren Ideen. Gerne begeistern wir uns auch für Ihre Vorhaben. Am meisten freuen wir uns über Projekte mit Herz und Sinn.
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