Egal, ob unter- oder überirdisch: Ein stabiles WLAN-Netz gehört zu den eher seltenen weltlichen Freuden der Großstadtbewohner*innen, not to talk about Brandenburg. Um diesem anachronistischen Leiden ein Ende zu bereiten, beschloss die Evangelische Kirche den Ausbau eines freien WLAN-Netzes – denn was eignet sich besser als Netzmultiplikator als ein Kirchturm?
Zugegeben, es war nicht Gott persönlich, der das freie WLAN-Netz »godspot« ins Leben gerufen hat, sondern die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Diese stellte 2016 den erheblichen Mangel an kostenlosen WLAN-Spots fest und beschloss, diesen zu beheben. So kam es, dass die Evangelische Kirche zum Vorreiter in puncto Digitalausbau avancierte, und neben dem Wort Gottes die frohe Botschaft vom kosten- und werbefreien Internet verkündete – und dabei haben wir sie tatkräftig unterstützt.
Da sich ein WLAN-Netz (genau wie Gott) der phänomenologischen Betrachtung entzieht, mussten die Berliner*innen auf Umwegen über seine Existenz in Kenntnis gesetzt werden. Darum beauftragte uns die EKBO mit der Konzeption und Gestaltung einer Kampagne, die von der Namensgebung bis zum Branding verschiedener Medien und Merchandise-Artikel reichte. Und als der von uns entwickelte Markenname »godspot« erstmal feststand, war der Rest quasi ein Selbstläufer. Steilvorlage, versenkt.
Ok, ganz so einfach war es natürlich doch nicht. Am Anfang schufen wir den Namen, aber noch gab es keine Router, Router-Verpackungen oder Plakate. Also kreierten wir ein Branding, das sich an dem Design der EKBO orientierte. Dafür verwendeten wir sowohl das Violett als auch die Schrift der Evangelischen Kirche. Im nächsten Schritt gestalteten wir eine Router-Verpackung, die wir in einer Kreuzberger Behindertenwerkstatt des Unionshilfswerks produzieren ließen. Dem folgten Luftballons, Plakate, Sticker, T-Shirts und sogar Picknickdecken. Und sie sahen, dass es gut war.
Die »godspots« verbreiteten sich rasant – sowohl geografisch als auch medial. Zu den ersten Berliner Kirchen mit digitalem Sendungsbewusstsein gehörten die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- Kirche auf dem Breitscheidplatz und die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt. Mittlerweile expandierten die »godspots« sogar bis in die süddeutschen Gefilde Bayerns und schafften den Sprung ins öffentlich-rechtliche Fernsehen. Dort adelte Jan Böhmermann die »godspots« mit dem kongenialen Hashtag #DataUnser. Amen!
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