Das Wort »Demokratie« kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt »Herrschaft des Volkes«. Wie diese bereits in der Antike entwickelte Idee einer politischen Ordnung konkret funktioniert, ist bis heute immer wieder Thema gesellschaftstheoretischer Auseinandersetzungen, an denen sich unter anderem auch die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) beteiligt. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) fokussiert die Förderung von politischer und kultureller Teilhabe, die demokratische Erziehung im Sinne einer größtmöglichen sozialen Gerechtigkeit sowie das Zusammendenken der Wirtschafts- und Sozialordnung. Denn im Optimalfall bedeutet Demokratie, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichermaßen gehört und repräsentiert werden – ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihres ökonomischen Backgrounds.
2009 wurden wir von der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals mit der Konzeption und Gestaltung eines umfangreichen Jahresberichts beauftragt. Dem folgten andere themen- oder veranstaltungsspezifische Publikationen und weitere Jahresberichte. Mit der Erneuerung des Literaturkonzepts für sämtliche Publikationen und einer adaptiven Bild- und Textstruktur, die die Grundgedanken der Friedrich-Ebert-Stiftung sinnbildlich aufgreift, haben wir das Corporate Design der ältesten parteinahen Stiftung Deutschlands entscheidend geprägt und weiterentwickelt.
Politische Systeme reichen von globalen Strukturen bis in die Ebene intersubjektiver Beziehungen hinein. Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung umschließt darum diverse Themen- und Tätigkeitsfelder zwischen internationaler Zusammenarbeit und lokalen Bürgerinitiativen. Um der Bandbreite ihrer politischen Arbeit Rechnung zu tragen, veröffentlicht sie einmal jährlich einen Jahresbericht, in dem sie die wichtigsten Projekte der vergangenen Monate dokumentiert und zukünftige Zielsetzungen vorstellt. Diese mehr als 100-seitige Publikation wurde 2009 erstmals von von uns gestaltet. Die Jahresberichte 2009 und 2010 wurden darüber hinaus auch von einer Plakatkampagne begleitet, die die jeweiligen Leitmotive der Printpublikation sowohl inhaltlich als auch gestalterisch adaptiert.
Der Jahresbericht ist das Epizentrum der Öffentlichkeitsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung und richtet sich sowohl an ihre Mitglieder und Interessierte als auch an politische Akteur*innen und Multiplikator*innen. Dabei geht es vor allem darum, den Austausch zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern und sich im gesamtgesellschaftlichen Diskurs für die Perspektive sozial Benachteiligter einzusetzen – denn eine demokratisch organisierte Gesellschaft funktioniert als quasi-symbiotisches Gefüge aus allen ihr zugehörigen Individuen und Gruppen. In diesem Sinne entwickelten wir ein Bildkonzept, das herkömmliche Gegenstände in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und darüber zeigt, wie selbst den scheinbar unbedeutendsten Elementen eine entscheidende Rolle für die Funktion des Ganzen zufällt. Dieses Bildkonzept wurde von einem adaptiven Wording-System ergänzt, das die Werte der Friedrich-Ebert-Stiftung spielerisch aufgreift.
Für den 2009 erstmals von uns gestalteten Jahresbericht der Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelten wir ein Bild- und Textkonzept, das das demokratische Gefüge als gemeinsames Ganzes begreifbar macht. In einer speziellen Werkstatt für Wasserhochdruck zerschnitten wir drei Gegenstände, die gesellschaftliche Teilhabe symbolisieren – ein Mikrofon für das Mitspracherecht, ein Taschenrechner für transparente Strukturen und ein Buch für geteiltes Wissen – mithilfe einer Wasserstrahlschneidemaschine. Diese Motive wurden von den Schlagwörtern mitreden, mitzählen und mitdenken begleitet.
Auch zusammensetzen, zusammenarbeiten und zusammenfinden sind Verben, die symbolisch für die Funktionsweise einer demokratischen Gesellschaft stehen. Sie bilden das textliche Fundament des darauffolgenden Jahresberichts 2010. Dieses simple aber prägnante Textkonzept wurde wieder von aufwendig produzierten Bildern ergänzt, in denen symbolisch aufgeladene Alltagsgegenstände in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Diese akribisch arrangierte Darstellung der einzelnen Elemente veranschaulicht die Notwendigkeit des Zusammenwirkens der für sich allein genommen meist dysfunktionalen Teile. So werden der Stuhl, das Taschenmesser oder die Netzwerkkabel zu Sinnbildern einer Gesellschaft, die nur zusammen, als von all ihren Angehörigen getragenes System, funktionieren kann.
In der dritten Ausgabe ist es ein Orchester, das unsere Gesellschaft repräsentiert. Der Erfolg eines Orchesters ist davon abhängig, dass alle Orchestermusiker*innen perfekt zusammenspielen. In Zusammenarbeit mit der Berliner Setdesignerin Annika Lischke und dem Fotografen Jens Bösenberg kreierten wir ein Titelmotiv aus Orchesterinstrumenten, die sich um das Logo der Friedrich-Ebert-Stiftung herum gruppieren. Einzelne Ausschnitte des komplexen Motivs werden in dem Jahresbericht nochmals aufgegriffen. Dem gegenüber stellten wir die Worte einfinden, einstimmen und einsetzen, die sowohl auf das Zusammenspiel des Orchesters als auch auf die Gesellschaft selbst referieren.
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