Re-Branding und Kommunikationskonzept›Akademienunion
Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten
Die Geistes- und Sozialwissenschaften haben ein Sichtbarkeitsproblem. Während MINT-Disziplinen mediale Aufmerksamkeit bekommen, bleiben historische, philosophische oder kulturwissenschaftliche Erkenntnisse oft unsichtbar. Dabei liefern sie Orientierung in gesellschaftlichen Umbrüchen – von Demokratiekrise bis Digitalisierung.
Die Akademienunion verbindet acht deutsche Akademien der Wissenschaften und macht ihre Forschung zugänglich. Doch die Organisation stand vor einem Dilemma: Wie positioniert sich eine Dachorganisation, ohne die Eigenständigkeit ihrer Mitglieder zu überschreiben? Wie wird aus historischer Autorität zeitgemäße Relevanz?
Unser Auftrag: Die Akademienunion als Plattform positionieren, die Wissenstransfer ermöglicht und gesellschaftliche Debatten informiert. Mit klarer Markenstrategie für das Re-Branding, einem Kommunikationskonzept und einem neuem Corporate Design, das Vergangenheit und Zukunft zusammen denkt.
Die Akademienunion als gemeinsame Stimme
Wir starteten mit Stakeholder-Interviews quer durch alle acht Mitgliedsakademien. Was brauchen die einzelnen Institutionen von der Dachorganisation? Wo sehen sie Potenzial, wo Reibung? Die Antworten zeigten: Die Akademienunion sollte Kooperation ermöglichen und politische Gestaltung unterstützen, nicht aber akademische Eigenlogik überschreiben.
Aus dieser Erkenntnis entwickelten wir die strategische Positionierung: Die Akademienunion als Plattform für Austausch zwischen den Akademien und als Vermittlerin zwischen historischem Wissen und aktueller Politik. Kein hierarchisches Dach, sondern ein Netzwerk mit gemeinsamer Stimme.
Der zentrale Moment war die Entwicklung des Claims »Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten«. Diese fünf Worte bringen zusammen, was in polarisierten Zeiten oft gegeneinander ausgespielt wird: Bewahren und Verändern. Historische Analyse und politische Gestaltung. Wissenschaftliche Distanz und gesellschaftliche Verantwortung.
Im Rahmen der Markenentwicklung erarbeiteten wir ein Kommunikationskonzept, das die Position der Akademienunion zwischen Forschung und Öffentlichkeit konkretisiert. Welche Formate braucht es? Welche Kanäle erreichen politische Entscheider:innen und gesellschaftliche Multiplikator:innen? Das Konzept definiert Kernbotschaften, Zielgruppenstrategien und Content-Formate – von wissenschaftlichen Stellungnahmen bis Social Media.
Zwischen Stabilität und Bewegung
Für die visuelle Identität übersetzten wir die Dualität von bewahren und verändern in eine neue Wortbildmarke. Zwei ineinandergreifende Quadrate mit Schraffuren symbolisieren den Transfer zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Form ist statisch und dynamisch zugleich – Stabilität mit Bewegungsrichtung. Aus der sperrigen »Union der deutschen Akademien der Wissenschaften« machten wir die prägnante »Akademienunion«. Ein Name, der nach Gemeinschaft klingt statt nach Verwaltungsstruktur.
Das Designsystem ermöglicht allen acht Mitgliedsakademien eigenständige Kommunikation unter einem gemeinsamen Dach. Jede Akademie behält ihre visuelle Identität, nutzt aber definierte Gestaltungselemente der Akademienunion. So entsteht Wiedererkennbarkeit ohne Uniformität.
Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten
Die Akademienunion tritt heute als moderne wissenschaftliche Institution mit klarer digitaler Präsenz auf. Der neue Markenauftritt stärkt das Verhältnis zwischen Dachorganisation und Mitgliedsakademien: Kooperation auf Augenhöhe statt hierarchische Struktur.
Besonders relevant ist die Positionierung als Vermittlerin zwischen historischem Wissen und politischer Gestaltung. In Zeiten, in denen demokratische Institutionen unter Druck stehen und wissenschaftliche Expertise angezweifelt wird, braucht es Organisationen, die komplexe Zusammenhänge einordnen können. Die Akademienunion kann diese Rolle ausfüllen – mit einer Marke, die wissenschaftliche Seriosität und gesellschaftliche Relevanz verbindet.
Wir haben gelernt: Markenentwicklung für Dachorganisationen braucht Fingerspitzengefühl. Es geht nicht darum, eine dominante Identität zu schaffen, sondern einen Rahmen, der Vielfalt ermöglicht und gleichzeitig Gemeinschaft stiftet. Die Akademienunion zeigt, wie das funktionieren kann.
»Die Vergangenheit zu verstehen und aus ihr zu lernen, ist eine wesentliche Voraussetzung, die Zukunft nachhaltig und lebenswert zu gestalten.«
Klare Positionierung für wissenschafts- und politiknahe Institutionen
Arbeitet ihr selbst an einer wissenschaftlichen Institution, einem Netzwerk oder einer Dachorganisation mit ähnlichen Herausforderungen? Wir freuen uns über eure Perspektiven und Erfahrungen zu Markenentwicklung im Wissenschaftskontext. Schreibt uns gern: ni@nordsonne.de oder auf Instagram und LinkedIn.
Auch eure Marke braucht eine klare Positionierung? Dann stellt uns eine Anfrage. Wir entwickeln gemeinsam eure Markenstrategie und gestalten ein Corporate Design, das zu eurer Organisation passt und gesellschaftliche Relevanz transportiert.