Mit dem Auswärtigen Amt für eine lückenlose Gleichstellung

In der Welt, in der wir leben, haben verschiedene Menschen verschiedene Startbedingungen. Das gilt für Marker wie Herkunft, Alter oder die Zugehörigkeit zu Religionen, aber auch das Einkommen unserer Eltern und den sich daraus ableitenden Privilegien. Und auch die (biologisch nicht immer eindeutige) Tatsache, ob wir als Frau oder Mann auf die Welt kommen, beeinflusst unser Leben in vielen Punkten, wobei es sich – who would have thought – auch 2021 noch als vorteilhaft erweist, als Mann geboren zu werden.

Dass Männer mehr verdienen, mehr Rente beziehen, öfter in Führungspositionen landen und dabei gleichzeitig weniger Care-Arbeit leisten und weniger im Haushalt machen als Frauen, ist kein Geheimnis. Geändert hat sich zwar schon vieles – aber noch lange nicht genug. Im Auswärtigen Amt liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen zum Beispiel bei unter 25% – say what? Darum haben wir gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt am 08. März 2021 eine Gleichstellungskampagne lanciert, die diese gesamtgesellschaftlichen Zustände kritisch beleuchtet, aber auch mögliche Lösungswege skizziert. Für eine lückenlose Gleichstellung.

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Auftraggeber:in

Mit einer 12-monatigen Gleichstellungskampagne Stellung beziehen

Als eines von insgesamt 14 deutschen Ministerien hat das Auswärtige Amt einen politischen Auftrag – und damit natürlich auch die Verantwortung, diesem Auftrag Genüge zu tun. Das ideelle und rechtliche Fundament dieses Auftrags ist das deutsche Grundgesetz. In diesem ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern seit 1958 festgeschrieben.  

Doch natürlich ist die Gleichstellung nichts, das sich einfach qua Gesetz implementieren lässt, denn sie setzt sich aus vielen einzelnen Teilen zusammen, die unser Leben auf verschiedene Weise tangieren. Um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, umspannt die Gleichstellungskampagne des Auswärtigen Amtes den Zeitraum eines ganzen Jahres, in dem insgesamt 12 Kapitel mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten veröffentlicht werden.

Heiko Maas › Bundesaußenminister
Claudia Böhm, Gleichstellungsbeauftragte Auswärtiges Amt
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Strategie

Name und Aufruf der Kampagne: Zeichen setzen!

Vom Auswärtigen Amt erhalten wir den Auftrag, eine Gleichstellungskampagne von A bis Z aufzusetzen. Wobei A die Phase der Konzeption und Z die Produktion und Veröffentlichung des letzten Beitrags im März 2022 meint. Ziel der Kampagne ist es, sinnvolle Bögen zwischen A und Z zu spannen und auf diesem Weg möglichst viele Menschen einzusammeln – insbesondere jene, bei denen sich sonst bei Buzzwords wie »gendern«, »mansplaining« oder »Frauenquote« direkt die Fußnägel aufrollen.

Um dieser Reaktion vorzubeugen, gliedern wir unsere Kampagne in drei Phasen. Zunächst wollen wir die Menschen informieren – denn die Ungleichstellung von Frauen und Männern ist ein Fakt, der sich aus vielen Zahlen zusammensetzen lässt. Das tun wir vor allem über die Kampagnenwebsite zeichensetzen.jetzt. Darüber hinaus möchten wir sensibilisieren – denn was wir unabhängig von unserem Geschlecht brauchen, sind Empathie und Solidarität. Und zu guter Letzt wollen wir mobilisieren – denn die Überzeugung allein wird nicht reichen, um die Dinge nachhaltig zum Besseren zu wenden.

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Umsetzung

Mehr als Symbolpolitik

Die besondere Herausforderung der Kampagne liegt in den diversen Zielgruppen mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Wir wollen alle erreichen: Skeptiker:innen und Aktivist:innen, jung und alt, deutschlandweit und weltweit. Dafür legen wir ein Kampagnenkonzept vor, das wir gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro des Auswärtigen Amts weiterentwickeln und in den Kontext zu den Herausforderungen der weltweit agierenden Bundesbehörde bringen.

Da die einzelnen Beiträge sukzessive produziert werden, entwickeln wir nicht nur eine Dramaturgie für alle 12 großen Themen. Sondern auch ein Kampagnendesign, das sich flexibel auf verschiedene Medienformate übertragen lässt. Darüber hinaus sollte das Design den progressiven Geist des Projekts transportieren – farbenreich, eine prägnante Typographie und plakative Formen sind die tragenden Elemente des Designs. Unsere grundlegenden Gestaltungselemente sind übrigens jene Zeichen, mit deren Hilfe wir gendern. Denn unsere Sprache ist die Grundlage unseres Denkens und somit auch der Motor unserer Handlungen. Oder anders gesagt: Am Anfang war das Wort* – am Ende die Gender Equality. 

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Lowlight

Die Kampagne in den Medien

»Männer und Gleichstellung«, unser Monatsthema für den August 2021, schaffte es unter der Schlagzeile »Das Auswärtige Amt will Männer umerziehen« auf die Titelseite der Bild-Zeitung. Auch auf Bild TV wurde unsere Kampagne gewürdigt, u.a. von Sophia Thomalla und Oliver Pocher. Letzterer ließ sich gar zu der Frage hinreißen, was das denn sei, nicht-binäre Personen? Einschlägige neurechte Blogs wie Tichys Einblick oder PI News berichteten ebenfalls – auf Verlinkungen verzichten wir an dieser Stelle. Um etwaigen Verwirrungen vorzubeugen, empfehlen wir weiterhin einen Besuch der Website zeichensetzen.jetzt und freuen uns über den regen Verkehr, den diese Auseinandersetzung uns und unserer Kampagne beschert hat.

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