Adaptive Strategie: Wenn Organisationen lernfähig werden
Strategiearbeit, die mit Unsicherheit umgehen kann. Für Wissenschafts- und Gesellschaftsorganisationen, die flexibel auf Veränderungen reagieren wollen.
Adaptive Strategie bedeutet, dass eure Organisation nicht mehr alle zwei Jahre ein dickes Strategiepapier erstellt, das dann in der Schublade landet. Es geht um kurze Iterationszyklen, bei denen ihr testet, lernt und anpasst. Stabile Orientierungspunkte wie euer Purpose und eure Werte bleiben bestehen, aber Ziele und Maßnahmen entwickelt ihr kontinuierlich weiter. Das funktioniert besonders gut für Forschungseinrichtungen, die mit volatilen Förderlandschaften umgehen müssen. Oder für NGOs, die auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren wollen, ohne ihre Grundwerte zu verraten.
Das Markierungen-Optionen-Arbeit-Modell strukturiert diesen Prozess in drei Ebenen. Markierungen sind eure langfristigen Orientierungspunkte (»Wohin wollen wir?«). Optionen sind konkrete Handlungsmöglichkeiten (»Was könnten wir tun?«). Arbeit ist das operative Testen dieser Optionen (»Was funktioniert wirklich?«). Diese drei Ebenen koppelt ihr in Feedback-Schleifen von 6 bis 12 Wochen. Keine jährlichen Strategie-Offsites, sondern regelmäßige Check-ins im Team.
Bei NORDSONNE IDENTITY verbinden wir adaptive Strategie mit partizipativen Prozessen. Wir arbeiten nicht für euch, sondern mit euch. Das 15-köpfige Team aus Berlin bringt Expertise in Organisationsberatung, Wissenschaftskommunikation und Design ein, aber die Strategie entwickelt ihr selbst. Wir moderieren, strukturieren und befähigen euch zur eigenständigen Weiterarbeit. Die Formate dauern zwischen zwei Tagen für kompakte Workshops und sechs Monaten für umfassende Begleitprozesse.
Adaptive Strategie ist relevant für Organisationen im Transformationsdruck
Ihr leitet eine Forschungseinrichtung, die ihre Drittmittelstrategie überarbeiten muss, weil sich Förderprogramme ändern. Ihr seid Geschäftsführende einer Stiftung, deren gesellschaftliche Zielgruppen sich verschieben. Ihr verantwortet ein Museum, das seine Bildungsarbeit neu ausrichten will, aber noch nicht genau weiß, wohin die Reise geht. Adaptive Strategie hilft euch in genau diesen Situationen.
Das klassische Problem: Die Strategie wurde vor zwei Jahren von externen Berater:innen entwickelt, jetzt passt sie nicht mehr zur Realität. Oder umgekehrt: Ihr wartet auf »die Strategie von oben«, während im operativen Geschäft längst Entscheidungen getroffen werden müssen. Beide Szenarien zeigen, warum starre Langfristplanung in volatilen Umfeldern scheitert. Hier setzt Changemanagement ergänzend an, wenn konkrete Veränderungsprozesse begleitet werden müssen.
Adaptive Strategiearbeit funktioniert besonders gut, wenn mehrere Perspektiven zusammenkommen müssen. Forschende haben andere Prioritäten als Verwaltung. Kommunikationsabteilungen denken anders als Fachbereiche. Stadtbevölkerung tickt anders als ländliche Regionen. Junge Wissenschaftler:innen bringen andere Erfahrungen ein als etablierte Professor:innen. Genau diese Vielfalt nutzt adaptive Strategie produktiv, weil unterschiedliche Sichtweisen bei der Entwicklung von Optionen helfen.
Ihr braucht adaptive Strategie auch dann, wenn euer Team motiviert ist, aber die Verbindung zwischen strategischen Zielen und operativer Arbeit fehlt. Wenn Mitarbeitende sagen: »Ich verstehe nicht, wie meine Arbeit zur Gesamtstrategie beiträgt.« Oder wenn externe Stakeholder involviert werden müssen, aber klassische Top-down-Prozesse nicht funktionieren, weil Wissenschaft demokratisch organisiert ist. Stakeholdermanagement kann hier die Basis für breite Beteiligung schaffen.
So entsteht adaptive Strategie: Testen, lernen, anpassen
Wir beginnen mit einem zweitägigen Auftakt-Workshop, bei dem wir eure Markierungen klären. Purpose, Werte, Kernkompetenzen. Was bleibt stabil, auch wenn sich vieles verändert? Falls ihr noch keine klare Ausrichtung habt, entwickeln wir zunächst Vision und Purpose als Grundlage. Diese Markierungen dokumentieren wir in einem kompakten Format, das für alle verständlich ist. Keine 80-Seiten-Strategiepapiere, sondern übersichtliche Visualisierungen.
Im zweiten Schritt entwickelt ihr Optionen. Wir arbeiten mit verschiedenen Zukunftsszenarien, um mögliche Entwicklungspfade sichtbar zu machen. Aus diesen Szenarien leitet ihr konkrete Handlungsoptionen ab. Eine Option könnte sein: »Wir bauen ein digitales Bildungsangebot auf.« Eine andere: »Wir fokussieren uns stärker auf regionale Kooperationen.« Wichtig ist, dass ihr mehrere Optionen parallel entwickelt und nicht sofort in die Bewertung geht.
Dann beginnt die Arbeit. Ihr wählt zwei bis vier Optionen aus und testet sie in 6-Wochen-Sprints. Ein Team übernimmt eine Option und entwickelt erste Prototypen. Nach sechs Wochen trefft ihr euch zu einem Review: Was haben wir gelernt? Welche Annahmen haben sich bestätigt? Was müssen wir anpassen? Diese Reviews moderieren wir, aber ihr führt sie irgendwann selbst durch.
Dezentrale Entscheidungsfindung ist zentral für adaptive Strategie. Teams treffen Entscheidungen in ihrem Kontext, aber es gibt klare Leitplanken durch die Markierungen. Die Geschäftsführung koordiniert und sorgt für Kohärenz zwischen verschiedenen Teilstrategien. Wir unterstützen euch beim Aufbau dieser Balance zwischen zentraler Koordination und dezentraler Entwicklung. Bei größeren Organisationen kann Teamentwicklung parallel laufen, um die notwendige Zusammenarbeit zu stärken.
Bei komplexen Transformationsprozessen begleiten wir euch über sechs bis zwölf Monate. Monatliche Check-ins halten den Prozess am Laufen. Wir dokumentieren Erkenntnisse, visualisieren Entwicklungen und reflektieren mit euch die Organisationskultur. Denn adaptive Strategie braucht eine Kultur der Offenheit, Lernbereitschaft und Experimentierfreude. Wenn kulturelle Fragen im Zentrum stehen, verbinden wir adaptive Strategie mit Kulturentwicklung.
Resiliente Organisationen entstehen durch adaptive Strategie
Das zentrale Ergebnis ist eure organisationale Lernfähigkeit. Ihr könnt schneller auf Veränderungen reagieren, weil ihr Feedback-Mechanismen etabliert habt. Die Lücke zwischen Strategieentwicklung und Umsetzung schließt sich, weil beides parallel läuft. Mitarbeitende verstehen, wie ihre Arbeit zum Gesamtziel beiträgt, weil sie bei der Strategieentwicklung beteiligt waren.
Ihr bekommt konkrete Formate und Methoden an die Hand. Templates für Markierungen-Workshops, Strukturen für Review-Meetings, Visualisierungstools für eure Optionen. Alles so aufbereitet, dass ihr es nach dem Prozess eigenständig weiterführen könnt. Befähigung zur Selbstorganisation ist unser Ziel.
Die Strategie wird operativ nutzbar. Teams können strategische Entscheidungen in ihrem Kontext treffen, weil sie die Leitplanken kennen. Führungskräfte müssen nicht mehr alles zentral steuern, können aber trotzdem Kohärenz sicherstellen. Externe Stakeholder lassen sich leichter einbinden, weil Partizipationsprozesse bereits Teil eurer Arbeitsweise sind.
Gesellschaftlicher Impact wird messbar. Wenn eure Organisation eine Wissenschaftseinrichtung ist, zeigt sich der Erfolg in relevanteren Forschungsfragen. Wenn ihr eine NGO seid, erreicht ihr neue Zielgruppen oder stärkt bestehende Beziehungen. Adaptive Strategie hilft euch dabei, euren Beitrag für eine konstruktive Gesellschaft zu schärfen und sichtbar zu machen.
Eure Kommunikation profitiert ebenfalls. Wenn ihr regelmäßig über strategische Entwicklungen sprecht, entsteht eine gemeinsame Sprache. Verschiedene Abteilungen verstehen besser, was die anderen tun. Missverständnisse zwischen Forschung und Verwaltung nehmen ab. Die Organisation wird insgesamt transparenter und nachvollziehbarer. Eine Kommunikationsstrategie kann die strategische Entwicklung nach innen und außen begleiten.
Wissenschaft und Gesellschaft verstehen: Adaptive Strategie mit NORDSONNE IDENTITY
Wir arbeiten seit über 20 Jahren für wissenschaftliche Einrichtungen und gesellschaftliche Organisationen. Diese Erfahrung unterscheidet uns von klassischen Unternehmensberatungen. Wir verstehen, wie Forschungslogik funktioniert. Wir kennen die Spannungsfelder zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Wir wissen, dass Wissenschaftsorganisationen nicht wie Konzerne geführt werden können.
Unser 15-köpfiges Team in Berlin bringt verschiedene Kompetenzen zusammen. Organisationsberater:innen mit systemischer Ausbildung arbeiten mit Kommunikationsstrateg:innen zusammen. Designer:innen visualisieren komplexe Prozesse. Wissenschaftskommunikator:innen übersetzen zwischen Forschung und Öffentlichkeit. Diese Interdisziplinarität nutzen wir, um adaptive Strategieprozesse zu gestalten.
Depolarisierung ist Teil unseres Ansatzes. Wir helfen euch dabei, verschiedene Perspektiven produktiv zu verbinden. Stadt und Land, Ost und West, verschiedene Bildungsschichten, unterschiedliche Generationen. Adaptive Strategie funktioniert besonders gut, wenn ihr lernt, Widersprüche auszuhalten und daraus neue Optionen zu entwickeln. Für eine konstruktive Gesellschaft arbeiten wir genau daran.
Berlin als Standort prägt unsere Arbeit. Hier treffen sich Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Kultur. Diese Vielfalt nutzen wir für eure Strategieprozesse. Wir können Expert:innen aus verschiedenen Feldern einbinden, Netzwerke aktivieren und euch mit anderen Organisationen vernetzen, die ähnliche Transformationen durchlaufen.
Unsere Arbeitsweise basiert auf Co-Kreation und Augenhöhe. Wir kommen nicht mit fertigen Lösungen, sondern entwickeln mit euch gemeinsam. Das macht den Prozess manchmal unbequem, weil ihr selbst arbeiten müsst. Aber genau das führt zu tragfähigen Ergebnissen. Strategie, die nur von extern kommt, funktioniert nicht. Strategie, die ihr selbst entwickelt habt, lebt.
Ihr habt Fragen zu adaptiver Strategie?
Schreibt uns an ni@nordsonne.de. Oder der Veränderungsdruck ist hoch: Lasst uns euren Transformationsbedarf gemeinsam analysieren und einen adaptiven Strategieprozess konzipieren, der zu eurer Organisation passt.